Die Stadt Bad Homburg plant einen umfassenden architektonischen Neuanfang: Das bestehende Kurhaus, das seit Jahrzehnten das Stadtbild prägt, soll abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt werden. Das Besondere: Finanziert werden soll das ambitionierte Projekt über die Pachteinnahmen der Spielbank Bad Homburg, die im neuen Gebäude ihren künftigen Standort finden soll. Damit setzt die Stadt auf ein Finanzierungsmodell, das ohne zusätzliche Belastung des kommunalen Haushalts auskommt.
Marode Substanz und neue Möglichkeiten
Das derzeitige Kurhaus, das Anfang der 1980er-Jahre errichtet wurde, gilt als baulich stark sanierungsbedürftig. Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass eine Modernisierung technisch möglich, wirtschaftlich jedoch kaum sinnvoll wäre. Die Stadtverwaltung verfolgt daher die Strategie eines vollständigen Neubaus, der zugleich effizienter, barrierefreier und funktionaler gestaltet werden soll. Neben Veranstaltungen, Theater und Gastronomie soll die Spielbank künftig einen zentralen Platz im neuen Gebäude einnehmen.
Klassisches Spielhaus trifft digitalen Wettbewerb
Der geplante Ausbau der Spielbank erfolgt in einer Zeit, in der sich die Glücksspielbranche zunehmend digitalisiert. Online-Casinos wie https://coincierge.de/online-casinos/casinos-ohne-lugas/ gewinnen seit Jahren an Bedeutung und erreichen ein breites Publikum – unabhängig von Standort und Öffnungszeiten. Gerade für jüngere Zielgruppen ist das digitale Spielangebot oft attraktiver als ein Besuch vor Ort. Mit dem Neubau des Kurhauses und einem modernen Spielbankkonzept will Bad Homburg gezielt einen Gegenakzent zur digitalen Konkurrenz setzen – und zeigen, dass auch das analoge Spielerlebnis Zukunft haben kann, wenn es sich weiterentwickelt.
Historische Verbindungen und der städtische Haushalt
Die Entscheidung, die Spielbank ins neue Kurhaus zu integrieren, knüpft an eine lange Tradition an. Bereits im 19. Jahrhundert war das Casino im damaligen Kurhaus untergebracht und spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Stadt als Kurort. Mit dem neuen Projekt soll diese Verbindung nun wiederbelebt werden – sowohl symbolisch als auch funktional. Der Standort mitten in der Innenstadt stärkt die kulturelle Bedeutung des Hauses und könnte die Belebung der Umgebung fördern.
Ein zentrales Argument für das Finanzierungskonzept ist seine Unabhängigkeit vom städtischen Haushalt. Die Mittel sollen allein aus der Nutzung des Gebäudes durch die Spielbank stammen. Dadurch wird vermieden, dass Steuergelder in das Projekt fließen müssen. Die Stadt sieht hierin eine nachhaltige Lösung, um ein kulturell und wirtschaftlich bedeutendes Bauvorhaben zu realisieren, ohne dabei neue Schulden aufzunehmen oder andere kommunale Investitionen zu gefährden.
Beteiligung und Planungsdialog
Bevor die ersten Bauarbeiten beginnen können, sind noch mehrere politische und planerische Schritte erforderlich. Die städtischen Gremien müssen dem Vorhaben zustimmen, und auch die Gestaltung des neuen Kurhauses wird in einem offenen Prozess diskutiert. Ziel ist es, ein Gebäude zu schaffen, das die unterschiedlichen Funktionen – von Veranstaltungen bis Casino – sinnvoll vereint und gleichzeitig architektonisch Maßstäbe setzt. Dabei sollen auch Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in die Planung einbezogen werden.
Die Reaktionen auf das Finanzierungskonzept innerhalb der Stadtpolitik fallen überwiegend positiv aus. Sowohl die CDU als auch Teile der FDP und SPD begrüßen den Vorschlag der Stadtverwaltung, die Spielbank als langfristigen Ankermieter in den Neubau zu integrieren. Dennoch bleiben Fragen offen – etwa zur konkreten Ausgestaltung des Mietvertrags, zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit über Jahrzehnte hinweg sowie zu möglichen Risiken bei einem Rückgang der Spielbankerlöse. Kritische Stimmen fordern daher eine detaillierte Offenlegung der Finanzierungsgrundlagen, um Transparenz und Planungssicherheit zu gewährleisten.
Bedeutung für die Innenstadtentwicklung
Neben den finanziellen Aspekten spielt das Projekt auch städtebaulich eine zentrale Rolle. Das neue Kurhaus könnte als kulturelles Herzstück der Innenstadt fungieren und die Verbindung zwischen Kurpark, Einkaufsstraßen und Gastronomie deutlich stärken. In Kombination mit dem geplanten neuen Stadtplatz und verbesserten Aufenthaltsbereichen verspricht sich die Stadt einen spürbaren Impuls für die Attraktivität des Zentrums – sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Die Präsenz der Spielbank könnte zudem für eine höhere Besucherfrequenz in den Abendstunden sorgen und somit auch der lokalen Gastronomie zugutekommen.
Die Stadt betont, dass das Modell gleich mehreren Parteien Vorteile bringt. Zusammengefasst ergeben sich folgende potenzielle Pluspunkte:
- Für die Stadt Bad Homburg: Finanzierung des Kurhaus-Neubaus ohne zusätzliche Haushaltsmittel oder Neuverschuldung.
- Für die Spielbank: Erweiterte Flächen, moderne Infrastruktur, zentrale Lage und ein traditionsreicher Standort.
- Für das Land Hessen: Höhere Spielbankabgaben bei wachsendem Ertrag – ein Vorteil für den Landeshaushalt.
- Für die Bürger:innen: Ein modernes, barrierefreies Veranstaltungs- und Begegnungshaus mit öffentlichem Nutzen.
- Für den Tourismus: Ein zeitgemäßes Ensemble aus Kultur, Spielbank und Gastronomie als neue Attraktion in der Kurstadt.
Zeitplan und Bürgerdialog
Die Stadt rechnet mit einem längeren Vorlauf, bis das neue Kurhaus tatsächlich eröffnet werden kann. Aktuell laufen vorbereitende Abstimmungen, Gutachten und Entwurfsplanungen. Im Anschluss daran folgen die politischen Beschlüsse und die europaweite Ausschreibung für Planung und Bau. Parallel dazu wird ein Architekturwettbewerb vorbereitet, um dem Bauvorhaben ein ansprechendes und funktionales Gesicht zu geben. Frühestens ab 2027 könnte mit dem Abriss des alten Kurhauses begonnen werden – die Fertigstellung des Neubaus ist derzeit nicht vor 2031 realistisch.
Um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken, setzt die Stadtverwaltung auf einen transparenten Dialogprozess. Geplant sind Infoveranstaltungen, Online-Beteiligungsformate und eine enge Begleitung durch die Stadtverordnetenversammlung. Ziel ist es, möglichst viele Interessen zu berücksichtigen – von Anwohnern über Kulturvereine bis hin zur örtlichen Wirtschaft. Die Integration der Spielbank wird dabei bewusst offen diskutiert: als Teil eines Konzepts, das Tradition und Zukunft miteinander verbinden soll.