Die Wahl der richtigen Festplatten für Ihr NAS-System (Network Attached Storage) entscheidet über reibungslose Performance oder frustrierende Engpässe. Ob Familienfotos, Medienserver oder Unternehmensdaten – die Debatte zwischen SSDs (Solid-State Drives) und HDDs (Hard Disk Drives) bleibt zentral. Hier eine detaillierte Analyse ihrer Stärken, Schwächen und idealen Einsatzgebiete.
SSDs vs. HDDs im NAS-Speicher: Grundlagen
HDDs: Die Arbeitstiere für Massenspeicher
HDDs nutzen rotierende Magnetplatten und mechanische Schreib-/Leseköpfe – eine bewährte, aber limitierte Technologie.
Vorteile | Nachteile |
Günstig (~20–30 €/TB) | Langsam (100–200 MB/s) |
Hohe Kapazität (bis 22 TB) | Höherer Stromverbrauch (6–10 W) |
Bewährte Langlebigkeit | Empfindlich gegenüber Vibration |
Beispiel: Seagate IronWolf Pro (22 TB) für Archivierung.
SSDs: Geschwindigkeitswunder für anspruchsvolle Aufgaben
SSDs setzen auf Flash-Speicher ohne bewegliche Teile – ideal für Performance.
Vorteile | Nachteile |
Blitzschnell (550–3.500 MB/s) | Teurer (~80–150 €/TB) |
Energieeffizient (2–4 W) | Begrenzte Schreibzyklen (TBW) |
Vibrationsresistent |
Beispiel: NVMe SSDs wie Seagate IronWolf 525 (7.300 MB/s).
Entscheidungsfaktoren für NAS-Speicher
Performance: Geschwindigkeit im Vergleich
- Random I/O: SSDs bieten >100.000 IOPS vs. ~100 IOPS bei HDDs.
- Multi-User-Zugriff: SSDs reduzieren Latenz bei parallelen Zugriffen.
- RAID-Rebuilds: SSDs beschleunigen Rebuilds um das 5–10-fache.
Praxisbeispiel: Ein Videoteam spart 40 % Zeit bei 4K-Projekten durch SSDs.
Zuverlässigkeit & Lebensdauer
- HDDs: 2–5 % jährliche Ausfallrate (Backblaze-Daten), anfällig für Vibration.
- SSDs: Keine mechanischen Teile, aber begrenzte TBW (600–3.500 TBW).
Fazit: SSDs für aktive Umgebungen, HDDs für Cold Storage
Kosten vs. Nutzen
Typ | Kosten/TB | Einsatzgebiet |
HDD | 20–30 € | Backups, Medienbibliotheken |
SATA-SSD | 80–100 € | Häufige Zugriffe, Caching |
NVMe-SSD | 100–150 € | Datenbanken, Virtualisierung |
Tipp: Kombinieren Sie HDDs für Archivdaten und SSDs für aktive Workloads.
Ideale Einsatzgebiete
HDDs im Fokus
- Medienserver: Speichern Sie 20+ TB Filme kostengünstig (z. B. Plex).
- Backups: Zuverlässig für selten genutzte Daten.
- Heimanwender: Familienfotos und einfache Dateifreigabe.
SSDs glänzen hier
- Virtualisierung: Kein Lag bei virtuellen Maschinen.
- Datenbanken: Niedrige Latenz für SQL/NoSQL.
- Kreativteams: Paralleler Zugriff auf große Dateien (z. B. Photoshop).
Hybrid-NAS: Die optimale Kombination
- SSD-Caching: Beschleunigen Sie HDD-Daten mit einer 500-GB-SSD.
- Tiered Storage: Automatische Verschiebung von „heißen“ Daten auf SSDs.
- OS auf SSD: Installieren Sie das NAS-Betriebssystem auf SSDs.
Beispielkonfiguration:
- 4x HDDs in RAID 5 (16 TB) für Massenspeicher.
- 2x NVMe-SSDs in RAID 1 (1 TB) für Caching/Apps.
Top-Laufwerksempfehlungen
Beste HDDs für NAS
- Seagate IronWolf (8–22 TB): RAID-optimiert mit Health Monitoring.
- WD Red Plus (4–14 TB): Ideal für Heimanwender und KMUs.
- Toshiba N300 (4–20 TB): Made für 24/7-Betrieb.
Beste SSDs für NAS
- WD Red SA500 (SATA): 1,3 Mio. Stunden MTBF.
- Samsung 870 EVO (SATA): Hohe TBW (2.400 bei 4 TB).
- Seagate IronWolf 525 (NVMe): Enterprise-Level-Geschwindigkeit.
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Fazit: So treffen Sie die richtige Wahl
Wählen Sie HDDs, wenn:
- Sie hohe Kapazität günstig benötigen (z. B. 50+ TB unter 1.500 €).
- Ihre Workloads sequenzielle Lese-/Schreibvorgänge umfassen (Streaming, Backups).
Wählen Sie SSDs, wenn:
- Niedrige Latenz und hohe IOPS entscheidend sind (Datenbanken, Virtualisierung).
- Energieeffizienz und geräuschloser Betrieb Priorität haben.
Hybrid-Ansatz: Ideal für Balance zwischen Kosten und Performance. Nutzen Sie SSDs für kritische Tasks und HDDs für Massenspeicher.
Letzter Tipp: Starten Sie mit HDDs und rüsten Sie später mit SSD-Caching auf. So maximieren Sie Leistung und Kosteneffizienz.
Durch die passende Kombination aus SSDs und HDDs wird Ihr NAS Speicher zum leistungsstarken Allrounder – ob für Privatnutzer oder Unternehmen.